Grundbegriffe der Grammatik

Übersicht:

1. Die Laute

2. Die Wortarten
2.1 Nomen / Substantiv
2.2 Artikel
2.3 Verb
2.4 Adjektiv
2.5 Pronomen
2.6 Numerale
2.7 Partikeln
2.7.1 Präposition
2.7.2 Konjunktion

2.7.3 Interjektion
2.7.4 Adverb

3. Satzlehre / Syntax
3.1 Satzarten
3.2 Satzglieder

3.3 Satzgefüge (Hypotaxe)
3.4 Satzreihe (Parataxe)

 

 

                               

                                                           

1. Die Laute

Vokal (Selbstlaut) a, e, i, o, u
Umlaut ä, ö, ü
Diphthong ei, au, eu
Konsonant (Mitlaut) b, c, d, f, ...
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2. Die Wortarten

2.1 Das Nomen

Das Nomen benennt

Lebewesen
(Vater, Nachbar, Autofahrer, Hund, ...)
Pflanzen
(Apfelbaum, Veilchen, ...)
Dinge
(Haus, Auto, Fahrrad, ...)
Gedankendinge
(abstrakte Begriffe, Wahrnehmungen und Ähnliches).
(Freundschaft. Liebe, Wärme, Angst, ...)

Es kann dekliniert (gebeugt) werden und ist bestimmt nach:

a) Genus (Geschlecht) maskulinum (männlich)
femininum (weiblich)
neutrum (sächlich)
b) Numerus (Zahl) Singular (Einzahl)
Plural (Mehrzahl)
c) Kasus (Fall) Nominativ (1. Fall)                    Wer? Was? 
Genitiv (2. Fall)                          Wessen?
Dativ (3. Fall)                             Wem?
Akkusativ (4. Fall)                      Wen ? Was?

Beispiel:

der Mann
des Mannes
dem Mann
den Mann
die Frau
der Frau
der Frau
die Frau
das Kind
des Kindes
dem Kind
das Kind
der Plural lautet immer: die ...
der ...
den ...
die ...
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2.2 Der Artikel (Geschlechtswort, Begleiter)

bestimmter Artikel der (maskulinum), 
die (femininum) 
das (neutrum)

im Plural immer: die

unbestimmter Artikel ein (maskulinum), eine (femininum), ein (neutrum)
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2.3 Das Verb (Verbum, Zeitwort, Tätigkeitswort)

Das Verb drückt

Tätigkeiten (Handlungen)
(Peter machte seine Hausaufgaben.)
Vorgänge und
(Der Bleistift rollte unter den Tisch.)
Zustände
(Der Bleistift liegt unter dem Tisch.)

aus. 

Es kann konjugiert werden und ist bestimmt nach:

Person 1. Person als sprechende Person: ich, wir
2. Person als angesprochene Person: du, ihr
3. Person als besprochene Person: er/sie/es, sie
Numerus (Zahl) Singular (Einzahl)
Plural (Mehrzahl)
Tempus (Zeit)
Präsens ich gehe
Imperfekt / Präteritum ich ging
Perfekt  ich bin gegangen
Plusquamperfekt ich war gegangen
Futur I ich werde gehen
Futur II ich werde gegangen sein
Aktionsart (Genus Verbi)
Aktiv (Tatform) Ich schreibe einen Brief.
Ich schrieb einen Brief.
....
Passiv (Leideform) Ein Brief wird geschrieben.
Ein Brief wurde geschrieben.
Ein Brief ist geschrieben worden.
Ein Brief war geschrieben worden.
...
Modus (Aussageweise)
Indikativ (Wirklichkeitsform)

 

Er lebt.
Konjunktiv als
a) Möglichkeitsform
b) Wunschform

Wenn er noch lebte, ...
Er lebe hoch!
Der Konjunktiv kennt zwei Formen:
Konjunktiv Präsens (Konjunktiv I) "er komme"
und 
Konjunktiv Präteritum (Konjunktiv II) "er käme"

 

Imperativ Sei vorsichtig!
Seid vorsichtig!
 

Die Einteilung der Verben:

starke Verben Veränderung des Stammvokals bei der Zeitenbildung (Ablaut).
Partizip Perfekt endet auf -en.
(werfen - warf - geworfen / geben - gab - gegeben)
schwache Verben Stützlaut -te im Präteritum.
Partizip Perfekt endet auf -t.
(bauen - baute - gebaut)
Die Stammformen (Infinitiv - Präteritum - Partizip Perfekt) geben Auskunft darüber, ob ein Verb stark oder schwach ist.
unregelmäßige Verben Änderung des Stammvokals trotz schwacher Beugung (nennen - nannte - genannt)
konsonantische Änderungen im Präteritum und im Partizip Perfekt (ziehen - zog - gezogen)

 

finite Form Personalform (konjugierte Form) bestimmt durch:
Person, Numerus, Tempus, Modus (Aussageweise), Aktionsart (Genus verbi)

"ich laufe"

Person Numerus Tempus Modus  Aktionsart
1. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv

 

infinite Form Infinitiv (Grundform): laufen
Partizip Präsens: laufend
Partizip Perfekt: gelaufen

 

transitive Verben vom Verb hängt ein Akkusativobjekt ab, daher kann es auch im Passiv stehen:

Vater mäht den Rasen.
Der Rasen wird von Vater gemäht.

intransitive Verben alle übrigen Verben.
Vollverben jedes "normale" Verb, das nicht Hilfsverb ist oder als solches verwendet wird.
Hilfsverben "sein" - "haben" - "werden".
Das Hilfsverb "hilft" bei der Bildung der zusammengesetzten Zeiten: Perfekt, Plusquamperfekt, Futur.
Modalverben Sie drücken die Art und Weise (Modus) aus, in der etwas geschieht:
"sollen", "müssen", "wollen", "können", "dürfen", "mögen"


Er muss nach Hause gehen.
Er darf nach Hause gehen.
Er soll nach Hause gehen.
Er kann nach Hause gehen.
Er will nach Hause gehen.

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2.4 Das Adjektiv (Eigenschaftswort)

Das Eigenschaftswort (groß, klein, alt, jung, lang, kurz ...) bezeichnet Art, Eigenschaft, Merkmale von

Personen und anderen Wesen, Pflanzen, Dingen, Gedankendingen
(Der fleißige Schüler geht gerne zur Schule.)
Tätigkeiten, Vorgängen und Zuständen
(Der Schüler arbeitet fleißig.)

Es kann ebenso wie das Nomen dekliniert werden. 
(Der junge Mann, des jungen Mannes, dem jungen Mann, den jungen Mann)

 

Die Steigerung des Adjektivs (Komparation):
Positiv (Grundstufe): groß, fröhlich, gut
Komparativ (Vergleichsstufe: größer, fröhlicher, besser
Superlativ (Höchststufe): am größten, am fröhlichsten, am besten
 

Die Verwendung des Adjektivs:

attributiv als Attribut (Beifügung) zum Nomen:
Der fleißige Schüler ...
prädikativ als Bestandteil des Prädikats (nicht dekliniert):
Der Schüler ist fleißig.
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2.5 Das Pronomen

Pronomina vertreten oder begleiten ein Nomen.

Personalpronomen
(persönliches Fürwort):
(Es steht immer als Stellvertreter für ein Substantiv.)
ich - du - er / sie / es - wir, ihr sie
Deklination: 
ich - meiner - mir - mich
du - deiner - dir - dich
er - seiner - ihm - ihn
sie - ihrer - ihr - sie
es - seiner - ihm - es
wir - unser - uns - uns
ihr - euer - euch - euch
sie - ihrer - ihnen - sie
Possessivpronomen 
(besitzanzeigendes Fürwort)
(Es steht meist attributiv bei einem Substantiv, kann aber auch prädikativ stehen.)
mein - dein - sein / ihr / sein - 
unser - euer - ihr
(Das ist mein Buch. 
Dieses Buch ist meines.)
Reflexivpronomen 
(rückbezügliches Fürwort)
(Es bezieht sich auf das Subjekt des Satzes zurück.)
ich - mir/ mich, du - dir/dich, er - sich/sich, wir - uns/uns, ihr - euch/euch, sie - sich/sich
Demonstrativpronomen
(hinweisendes Fürwort)
(Es kann als Stellvertreter oder Begleiter auftreten.)
dieser, diese, dieses; 
jener. jene, jenes; 
der, die, das; 
derjenige, ...; 
solcher, ...; 
derselbe, ...
Relativpronomen 
(bezügliches Fürwort)
(Es leitet einen Nebensatz -Relativsatz- ein und bezieht ihn auf ein Bezugswort des übergeordneten Satzes.)
der, die, das; 
welcher, welche, welches. 
Interrogativpronomen 
(fragendes Fürwort)
(Es leitet einen Fragesatz ein, entweder als Stellvertreter eines Substantivs oder als Begleiter.)
wer? wessen? wem? wen? was? welcher? welche? welches? wie? wann? warum? weshalb? wo? wozu? wohin?
Indefinitpronomen 
(unbestimmtes Fürwort)
(Von den Indefinitpronomen nicht eindeutig abzugrenzen sind die unbestimmten Numeralia.)
man, etwas, jeder, jemand, jedermann, mancher, niemand, alle, irgendeiner, einzelne, nichts, einige, andere, keiner, ein paar ...
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2.6 Numerale (Zahlwort)

Grundzahl (Kardinalzahl) eins, zwei, drei, ...
Ordnungszahl (Ordinalzahl) der erste, zweite, dritte ...
unbestimmtes Zahlwort alles, viele, einige, mehrere, keine, nichts, etwas, ...
Wiederholungszahlwörter einmal, zweimal, dreimal, ..., einmalig, ...
Vervielfältigungszahlwörter einfach, zweifach, dreifach, ...
Gattungszahlwörter einerlei, zweierlei, dreierlei, ...
Bruchzahlen halb, achtel, ...

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2.7 Partikeln

Im Gegensatz zu den bisher genannten Wortarten sind die Partikeln unveränderlich.

 

2.7.1 Präpositionen (Verhältniswörter)

Die Präposition gibt an, wie sich die Dinge zueinander verhalten, in welcher Stellung sie sich befinden. Sie stehen vor dem Nomen und bestimmen dessen Kasus. 
Es gibt Präpositionen mit Genitiv, Dativ und Akkusativ.

Präpositionen mit Genitiv abseits, abzüglich, angesichts, anlässlich, außerhalb, beiderseits, diesseits, hinsichtlich, infolge, inmitten, jenseits, längs, oberhalb, trotz, um - willen, ungeachtet, unterhalb, während, infolge, ...
Präpositionen mit Dativ aus, bei, von, nach, zu, mit, samt, ...
Präpositionen mit Akkusativ für, durch, um, ohne, gegen, wider, ...
Präpositionen
mit Dativ
(Frage: wo?)
oder Akkusativ (Frage: wohin?)
an, auf, hinter, neben, in, über, unter, vor, zwischen, 
Er sitzt auf dem Stuhl.
Er setzt sich auf den Stuhl.
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2.7.2 Konjunktion (Bindewort)

Die Konjunktion verbindet  

Wörter ("Haus und Hof") oder 
Sätze:
zwei Hauptsätze: Er ruft, aber sie kommt nicht.
(nebenordnende Konjunktion)
Haupt und Gliedsätze: Wir gehen weg, wenn die Sonne scheint.
(unterordnende Konjunktion)
nebenordnende Konjunktionen: und, oder, aber, sondern, doch, ...
unterordnende Konjunktionen:
(subordinierende Konjunktionen oder Teilsatzkonjunktionen)
dass, weil, da, damit, aber, nachdem, bevor, wenn, obwohl, ob, als ob, während, ohne dass, statt dass, ...
 

Konjunktionen werden auch nach dem Gedankenverhältnis unterschieden: kopulativ/anreihend, disjunktiv/ausschließend, adversativ/entgegensetzend, temporal/zeitlich, modal/die Art und Weise bestimmend, kausal/begründend.

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2.7.3 Interjektion (Empfindungswort)

Au! Ach! Oh! O weh!

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2.7.4 Adverb (Umstandswort)

Das Adverb bezeichnet in einem einzigen Wort die im Satz genannten Umstände.

Lokaladverb (Umstand des Ortes - wo? wohin? woher?) hier, da, dort, darin, oben, unten, draußen, vorn, hinten, nirgends, überall, links, rechts, innen, außen, hin, hierhin, dahin, dorthin, aufwärts, abwärts, hinauf, hinunter, nieder, heim, überallhin, her, hierher, daher, dorther, herauf, herunter, ...
Temporaladverb (Umstand der Zeit - wann? wie lange? wie oft?) ehedem, gestern, einst, vormals, ehemals, damals, seinerzeit, vorhin, neulich, bereits, schon, jetzt, nun, eben, soeben, heute, morgen, bald, dann, nächstens, dereinst, abends, morgens, vorher, stets, immer, zeitlebens, allezeit, bisher, seither, fortan, oft, öfters, zeitweise, manchmal, abermals, vielmals, zuweilen, ...
Modaladverb (Umstand der Art und Weise - Wie geschieht etwas?) gern, kopfüber, anders, vergebens, umsonst, flugs, kurzerhand, so, sehr, allzu, vielleicht, schwerlich, vermutlich, wohl, nur, schon, durchaus, ...
Kausaladverb (Umstand des Grundes - warum? weshalb? wozu?) darüber, deshalb, deswegen, folglich, demnach, dadurch, somit, damit, hierdurch, schlimmstenfalls, gegebenenfalls, sonst, trotzdem, gleichwohl, ...

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3. Satzlehre / Syntax

3.1 Satzarten

Aussagesatz Der Omnibus kommt.
Fragesatz Kommt der Omnibus?
Aufforderungssatz (als Wunsch oder
als Befehl)

Bitte, steig ein!
Achte auf den Verkehr!
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3.2 Satzglieder

Der einfache Satz besteht aus Subjekt (Satzgegenstand) und Prädikat (Satzaussage). Dieser kann erweitert werden.

Der Omnibus befördert die Kinder zur Schule.
Subjekt
Satzgegenstand
Prädikat
Satzaussage
Objekt
Ergänzung
Adverbiale
Umstandsangabe
 

Das Subjekt erkennt man durch die Frage: Wer?" oder "Was?"
Das Prädikat erkennt man durch die Frage: "Was tut (das Subjekt)?"

 

Das Objekt (Ergänzung):

Ergänzung im 2. Fall (wessen?)
Der Kranke bedarf des Arztes. Er bedarf seiner.
Genitivobjekt
Ergänzung im 3. Fall (wem?)
Der Kranke dankt dem Arzt. Er dankte ihm.
Dativobjekt
Ergänzung im 4. Fall (wen oder was?)
Der Kranke begrüßt den Arzt.
Akkusativobjekt
Ergänzung mit Verhältniswort.
Der Kranke wartet auf den Arzt.
Präpositionalobjekt
Grundform des Zeitwortes als Ergänzung
Der Lehrer hörte flüstern. Der Schüler versuchte zu antworten. Es fing an zu regnen.
Infinitivobjekt
 

Das Präpositionalobjekt

Präpositionalobjekt
Satzglieder, die mit einer Präposition eingeleitet werden und die nicht als Adverbiale bestimmt werden können, wobei die Präposition eng zum Verb gehört.
Alle warten gespannt auf den neuen Mitschüler. (Frage: Worauf warten alle?)
Er bat um ein Glas Wasser? (Frage: Worum bat er?)
Der Text handelt von einer Freundschaft. (Frage: Wovon handelt der Text?)
 

Das Adverbiale (Umstandsangabe)

Lokaladverbiale
Umstandsangabe des Ortes
Frage: wo? woher? wohin?
Der Vater arbeitet im Garten.
Temporaladverbiale
Umstandsangabe der Zeit
Frage: wann? wie lange?
Er arbeitet frühmorgens.
Modaladverbiale
Umstandsangabe der Art und Weise
Frage: wie? wie sehr?
Er arbeitet unermüdlich.
Kausaladverbiale
Umstandsangabe des Grundes
Frage: warum? weshalb?
Er arbeitet aus Sorge für seine Familie.
Finaladverbiale
Umstandsangabe des Zwecks, der Absicht
Frage: wozu?
Er arbeitet zum Zweck des Gemüseanbaus.
Instrumentaladverbiale
Umstandsangabe des Mittels
Frage: womit? wodurch?
Er arbeitet mit Spaten und Rechen.
Konditionaladverbiale
Umstandsangabe der Bedingung
Frage: in welchem Falle? unter welchen Bedingungen?
Er hätte bei besserem Wetter gearbeitet.
Konzessivadverbiale
Umstandsangabe des Gegengrundes
Frage: trotz welcher Tatsache?
Er arbeitet trotz seiner Erkältung.
Konsekutivadverbiale
Umstandsangabe der Folge (keine Absicht)
Frage: mit welcher Folge oder Wirkung?
Er arbeitet zum Schaden seiner Gesundheit.
In einem Satz können mehrerer Umstandsangaben (adverbiale Bestimmungen) stehen:

Der Hahn krähte frühmorgens laut im Hühnerstall. (Zeit, Art, Ort)

 

 

Das Prädikativ (Gleichsetzungsnominativ)

Prädikativ
Satzglied, das im Nominativ steht und sich auf das Subjekt bezieht. Es kommt nur bei Verben wie "sein", "werden", "gelten als", "sich erweisen als" vor. Das Prädikativ kann ein Substantiv oder Adjektiv sein.
Peter ist Schüler.
Er erweist sich als sehr fleißig.

 

Erweiterung der Satzglieder durch Attribute:
Die Beifügung steht meistens beim Hauptwort. Frage: Was für ein?
Als Beifügung oder Attribut kommen vor:

Adjektiv Der alte Mann war in fröhlicher Stimmung.
Partizip der schmerzende, gebrochene Arm
Pronomen meine Eltern, diejenigen Schüler
Numerale Das dritte Kind ist acht Jahre alt.
Adverb Das Zimmer hier vorn. Die Zeitung von gestern.
Verb im Infinitiv Die Begabung zu dichten - keine Möglichkeit zu fotografieren
Der Versuch zu stören wurde verhindert.
Substantiv im 2. Fall (Genitivattribut) des Dichters Werke - das Fell des Tigers - das Auto meines Onkels - die Blumen eures Gartens
Substantiv mit vorangehender Präposition (präpositionales Attribut) Die Freude am Sport - das Haus an der Ecke - die Ansprache im Rathaus - das Geschenk für die Mutter - der Besuch aus München - Frankfurt am Main - Kleider aus Seide - ein Diktat ohne Fehler
 

Die Satzglieder kann man feststellen durch

die Verschiebe- oder Umstellprobe:
Ich gehe heute um 7 Uhr zur Schule.
Heute gehe ich um 7 Uhr zur Schule.
Um 7 Uhr gehe  ich heute zur Schule.
Zur Schule gehe ich heute um 7 Uhr.
 
die Weglass- oder Abstrichprobe:
Ich gehe heute um 7 Uhr zur Schule.
Ich gehe heute.    
Ich gehe   um 7 Uhr.  
Ich gehe     zur Schule.
 
die Ersatzprobe:
Ich gehe heute um 7 Uhr zur Schule.
wer?   wann? wann? wohin?
Subjekt Prädikat Temporaladverbiale Temporaladverbiale Lokaladverbiale
Du fährst morgen am Abend in die Stadt.
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3.3 Das Satzgefüge (Hypotaxe)

Das Satzgefüge besteht aus Haupt- und Gliedsatz (Nebensatz). Der Gliedsatz ist ohne den Hauptsatz nicht verständlich; er endet mit einem Verb oder Hilfsverb. Haupt- und Gliedsatz werden durch ein Komma getrennt.

Der Gliedsatz kann vor oder nach dem Hauptsatz stehen oder auch eingeschoben werden:

Obwohl sie krank ist, geht sie zur Schule.
Sie geht zur Schule, obwohl sie krank ist.
Sie geht, obwohl sie krank ist, zur Schule.

 

Die folgenden Satzgefüge zeigen, wie aus den angeführten Beispielen der Umstandsangaben Gliedsätze entstehen können. So wird aus der Umstandsangabe der Adverbialsatz. Die Fragen nach diesen Umstandssätzen sind dieselben wie die angegebenen Fragen nach den Umstandsangaben.

Lokalsatz Der Vater arbeitet dort, wo unser Garten liegt.
Temporalsatz Er arbeitet, solange die Sonne scheint.
Modalsatz Er arbeitet, ohne sich eine Pause zu gönnen.
Kausalsatz Er arbeitet, weil er für seine Familie sorgt.
Finalsatz Er arbeitet, damit er Gemüse anbauen kann.
Instrumentalsatz Er arbeitet, wobei er Spaten und Rechen benutzt.
Konditionalsatz Er arbeitet, falls besseres Wetter eintritt.
Konzessivsatz Er arbeitet, obwohl er erkältet ist.
Konsekutivsatz Er arbeitet so fleißig, dass er erschöpft ist.
 

Gliedsätze, die mit einer Konjunktion eingeleitet werden, werden Konjunktionalsätze genannt.

 

Wie die Umstandsangabe können auch die anderen vier Satzglieder in Gliedsätze verwandelt werden:

 

Subjektsatz Der Tierquäler quält auch Menschen.
Wer Tiere quält, der quält auch Menschen.
Prädikatsatz Heinrich I. war ein Städtegründer.
Heinrich I. war es, der Städte gründete.
Attributsatz Das gebrochene Bein wurde geschient.
Das Bein, das gebrochen war, wurde geschient.
Objektsatz Wir beobachteten den Spielverlauf
Wir beobachteten, wie das Spiel verlief.
 

Gliedsätze, die mit einem Relativpronomen beginnen, werden auch Relativsätze genannt:

Mein Freund Ernst, der mich besuchen kam, war immer sehr fröhlich.
Das Bild, das ihr seht, ist von Dürer.
Die Nachrichten, welche du hörst, kommen aus München.
Der Onkel schickt alles, was du dir gewünscht hast.

Zu den Gliedsätzen gehören auch die indirekten Fragesätze:

Die Mutter fragte Thomas: "Hast du schon deine Hausaufgaben gemacht?"
Die Mutter fragte Thomas, ob er schon seine Hausaufgaben gemacht habe.

 

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3.4 Die Satzreihe (Parataxe)

Die Satzverbindung oder die Satzreihe besteht aus zwei oder mehreren Hauptsätzen.

Die Reise konnte beginnen; der Wagen stand schon vor der Türe.
Es regnete, die Kinder blieben zu Hause und Jutta schrieb und rechnete ihre Hausaufgaben.

Eine Verknüpfung  mit einer Konjunktion ermöglicht eine Satzverbindung, die

kopulativ
zwei gleichwertige Hauptsätze: Konjunktion "und"
adversativ
zwei entgegengesetzte Hauptsätze: Konjunktion "aber"
konsekutiv
der zweite Hauptsatz enthält die Folge/Wirkung des ersten Hauptsatzes: Konjunktion "daher"

sein kann.

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